FODMAPs

Was sind FODMAPs?

FODMAP-arme Ernährung beim Reizdarm-Syndrom.

Hinter dem Wort FODMAP steckt ein englisches Wort, welches die Monash Universität in Australien aufgrund Ihrer Forschung entwickelt hat. Es geht um:

  • Fermentable
  • Oligo-,
  • Di-,
  • Monsaccarides
  • And
  • Polyols

Bei dem Wort hat man zunächst ein Fragezeichen vor Augen. Einfach gesagt handelt es sich hier um Zuckermoleküle verschiedener Größen, die im Darm fermentiert werden.

Fermentierung kennen wir von der Bierhefe, und ähnlich ist es auch hier.

Wenn Sie unter einem Reizdarm-Syndrom leiden mit Durchfällen, Blähungen, Verstopfung und Schmerzen, hat ihr Körper, oder besser gesagt Ihre Darmflora, Probleme, diese Moleküle optimal aufzunehmen. Normalerweise werden die FODMAPs im Dünndarm von unseren Darmbakterien verarbeitet und dem Körper dann als Energie zugeführt.

Ist die Zusammensetzung Ihrer Darmbakterien gestört, verbleiben die Stoffe übermäßig lange im Dünndarm und werden unbearbeitet in den Dickdarm weitergeleitet. Dort sind es dann Bakterien, die diese FODMAPs fermentieren, d.h. vergären, und dabei entsteht Luft im Bauch. Blähungen, Unwohlsein, Übelkeit und Bauchkrämpfe können sich einstellen.

Bei manchen Menschen kann die Gasproduktion den Stuhlgang verlangsamen und sogar zu Verstopfungen führen.

Diese Gase können heftige Schmerzen bereiten, da unser Darmnervensystem die Überdehnung als schmerzhaft an das Gehirn weiterleitet. Dazu kommt, dass Wasser in den Dickdarm gesogen wird, aufgrund einer osmotischen Wirkung der FODMAPs, und dass ist schlecht. Viel Wasser am Ende des Darms bedeutet, dass man dringend eine Toilette benötigt, da sich in Windeseile Durchfälle einstellen können.

Die Patienten mit Reizdarm büßen viel Lebensqualität ein, da sie ihrem Körper nicht mehr trauen können. Sie verzichten auf viele Speisen, ernähren sich vermeintlich gesund und leiden trotzdem unter schmerzhaften Durchfällen, aufgeblähtem Bauch oder einer Verstopfung!

Welche Lebensmittel darf ich nun essen?

Der Unterschied zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten liegt bei den FODMAPs darin, dass man z.B. beim Obst weder Äpfel noch Birnen, Avocado, Aprikosen, reife Bananen, frische Feigen, Kirschen, Mangos oder Honigmelone essen darf. Hier sind es besonders die Fruktosen oder die Oligosaccharide, die schwer zu verstoffwechseln sind.

Beim  Gemüse gibt es auch einige Sorten, die man besser meiden sollte, wie Blumenkohl, Brokkoli, Champignons, Zuckererbsen, Fenchel, Knoblauch, Wirsing, Lauch, Mais, Rosenkohl, Sellerie, Spargel und Zwiebeln.

Eine angepasste Ernährung bedeutet eine große  Umstellung, welche aber zeitlich begrenzt ist. Man gibt dem Darm die Möglichkeit sich zu heilen. Dafür ernährt man sich gluten- und lactosefrei für 2 Monate, um anschließend alle anderen Lebensmittel wieder zuzuführen.

Was bleibt mir dann noch zum Frühstück?

Glücklicherweise wird der Markt für gluten-  und lactosefreie Lebensmittel immer größer. Sie essen z.B. zum Frühstück glutenfreie Haferflocken mit lactosefreier Milch und frischen Erdbeeren. Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Leinsamen dürfen auch gern in Ihre Frühstücksschale.

Glutenfreies Brot mit herzhaftem lactosefreiem Käse und/oder anderen Aufschnitten, Eier sind ebenfalls erlaubt.

Informieren Sie sich am besten über die App von der Monash Universität in Melbourn, Australien. „Monash University FODMAP diet“ – ca. 8€ für Android und iOS.

Dort können Sie nachlesen, welches für Sie verträgliche Lebensmittel sind.

Wie wird der Zustand meines Reizdarms geprüft?

Ich arbeite mit dem Institut für Mikroökologie zusammen, die Ihr Mikrobiom und Ihren FODMAP-Index messen können. Hier gibt es drei verschiedene Stufen. Bei FODMAP Typ 1 brauchen Sie nicht auf die Ernährung zu achten. Bei Typ 2 wird Ihnen geraten, einige Zeit FODMAP-arm zu essen und bei Typ 3 können Sie viel zu Ihrer Gesundheit beitragen, wenn Sie 2 Monate konsequent FODMAP-arm essen.

Als Ernährungstherapeutin erstelle ich für Ihre spezielle Situation Ernährungspläne und gebe Ihnen hilfreiche Tipps für den täglichen Alltag. Wir passen die Ernährung Ihrer gesundheitlichen Situation an. Leben Sie vegetarisch oder vegan, essen Sie viel Süßigkeiten oder lieben Sie herzhaftes Essen? Zu jeder Ernährungsform kann ich Sie ausführlich beraten.

Ich selber habe eigene Diäterfahrung mit FODMAP und konnte schnell erkennen, wie wirkungsvoll diese Ernährung sein kann. Die Besserung tritt oft bereits schon nach kurzer Zeit ein, und das macht Mut!

Einen Austausch mit Ärzten und Heilpraktikern bietet mir meine Mitgliedschaft im AMT-Arbeitskreis für Mikrobiologische Therapie e.V. in Sinn.

So halte ich mich immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung.




Weitere Informationen zu dem Thema

Hilft mir eine FODMAP-Diät? – Dr. Ellwanger (Institut für Mikroökologie) erklärt (Link zum Artikel)

Was sind FODMAPS und wie sie RDS-Symptome auslösen – (Central Clinical School, Monash University)

Literatur zu dem Thema

Rainer Schmidt, Susanne Schnitzer: „Allergie und Mikrobiota, Systemisches Krankheitsverständnis- Mikrobiologische Therapie„, 2018 Haug Verlag

Dr. Sue Shepherd, Dr.med. Peter Gibson: „Die Low-FODMAP-Diät„, 2015 Trias Verlag

Prof. Dr. Martin Storr: „FODMAP-Kompass„, 2017 Digesta Verlag

Prof. Dr. med. Martin Storr: „Der Ernährungsratgeber zur FODMAP-Diät„, 2017 Zuckschwerdt Verlag